Pop Up! Bildikonen der 60er und 70er Jahre, WHM LU

Pop-Art im Wilhelm-Hack-Museum

Highlights aus der Sammlung Beck, bis 15.1.2017

Unter dem Titel Pop Up! werden aus hauseigenen Beständen, die 1988 als Vermächtnis von Heinz Beck in das WHM gelangte, bis Mitte Januar 2017 Bilder, Objekte und Multiples der Pop-Art gezeigt. Ergänzt durch wenige Leihgaben ergibt sich ein guter Querschnitt durch die internationale Pop-Art Szene, deren verschiedene Richtungen sich in der Sammlung Beck wiederfinden und in der Ausstellung thematisch gegliedert ein stimmiges und erhellendes Bild abgeben.

WHM LU
Blick in die Ausstellung

Buntfarbig, plakativ und flächenhaft präsentieren sich die Werke, die bewußt als Gegenentwurf zur gängigen Kunstbetriebsware gestaltet wurden. Die Werke sollten erschwinglich sein, sie waren dank druckgraphischer Techniken in Auflagenstärke massenhaft verfügbar und sie galten als bildlicher Ausdruck der Konsumwelt und Alltagskultur ihrer Zeit. In die Ausstellung Pop Up! integriert sind auch Werbefilme aus den 60er und 70er Jahren, sie vermitteln einen Eindruck wie Werbung zu der damaligen Zeit funktionierte und bilden somit auch eine Quelle für die Bildsprache der Pop-Art. Neben der Werbung spielten natürlich auch noch Fotografien, Comics und Filmstills eine bedeutende Rolle, auch sie waren Anregungen und Bildmotiv zugleich. Deren Bildsprache nutzten die Pop-Art Künstler und schufen neu inszenierte Bildideen, in die durch Collagierung oder Verfremdung Altes mit Neuem verknüpft wurde.

In der Ausstellung finden sich drei Stränge der Pop-Art, ein amerikanischer, ein britischer und ein deutscher Strang. Der früheste ist der britische, hier dominieren freie Bezüge und eine eher skeptizistische Grundhaltung. In der amerikanischen Pop-Art gehen die Künstler eher humoristisch mit ihren Prominenten und der Konsumgesellschaft um, während in Deutschland die Pop-Art unter der Bezeichnung Kapitalistischer Realismus firmiert und eher ironisch-politisierender Natur ist. Diesen unterschiedlichen Ausprägungen lässt sich überall in der Ausstellung nachspüren.

Das Ineinanderschieben und Überlagern von Ebenen bildet ein Gestaltungsprinzip der Pop-Art. Es wird im Wilhelm-Hack-Museum aber auch zu einem Prinzip des Ausstellungsaufbaus bzw. -rundgangs. Die einzelnen Themenbereiche greifen ineinander und die Gegenüberstellungen von Künstlern zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Richtungen innerhalb der Pop-Art. Was vom Düsseldorfer Rechtsanwalt Heinz Beck in den 60er-80er Jahren zusammengetragen wurde, findet nun in seiner Präsentation im Wilhelm-Hack-Museum eine feinfühlige Entsprechung. Sorgsam gegliedert und geordnet entstehen bewußt gesetzte Wechselwirkungen und Bezüge. Und mögen auch einzelne Werke durchaus plakativ sein, ihre Zusammenstellung in der Ausstellung Pop Up! ist es allenfalls an inszenierter und somit passender Stelle.

WHM LU
Blick in die Ausstellung

Wilhelm-Hack-Museum, Berliner Str. 23, 67059 Ludwigshafen

Di, Mi, Fr 11-18 Uhr, Do 11-20 Uhr, Sa, So und Feiertage 10-18 Uhr

www.wilhelmhack.museum

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